Grenzenlos – die Dreistigkeit mancher Kunden

Wir plaudern wieder mal aus dem Nähkästchen. 😉 In diesem Beitrag hatten wir schon mal ausführlich über die Dreistigkeit der Kunden gesprochen und wie sich unsere teilweise schlechten Bewertungen im Netz erklären. Es geht jedoch noch viel dreister, wie Sie hier lesen dürfen…

So hat der Kunde P.B. aus B. bei uns einen Barfußschuh „Medicus“ bestellt. Nach Lieferung widerrief der Kunde und sendete die Schuhe zurück. Bekommen haben wir ein Paar Schuhe mit deutlichen Gebrauchsspuren:

  1. Knickfalten im Vorderfußbereich
  2. Verschmutzte Laufsohlen
  3. Gelbe Verfärbungen in den Laufsohlen

Wir fotografierten die Schuhe, sendeten dem Kunden die Bilder und teilten mit, dass solche Schuhe für uns unverkäuflich sind. Jeder Kunde sieht ja sofort, dass die Schuhe bereits längere Zeit draußen getragen wurden. Daraufhin wurde der Kunde pampig und beleidigend. Er teilte uns mit:

  1. Weniger als einen Tag getestet
  2. Die Knicke waren schon vorhanden
  3. Er lässt sich keine Gebrauchsspuren anlasten, die er nicht verursacht hätte

Nach einer zweiten eMail von uns erhielten wir folgende Antworten:

  1. Wir sollten 10 Euro von der Erstattung des Kaufpreises für die gelben Flecken abziehen. Und dann wäre gut
  2. Woanders wäre das B-Ware und würde mit 10-20% weiter verkauft. 
  3. Jeder Betriebswirt würde sowas einkalkulieren….

Nach einer abschließenden Antwort von uns wurde der Kunde förmlich. Er zitierte Paragraphen, die mit der Sache nichts zu tun hatten und setzte uns eine Frist zur Erstattung des Kaufpreises. Dazu wurde er tief unter der Gürtellinie beleidigend: “Sie sind frustriert, geldgeil und Ihre Kunden sind für sie nur Geldgeber.“ Nach einigen Wochen erhielten wir Post von einer Anwaltskanzlei. Wir mögen doch den Kaufpreis ausgleichen. Ansonsten empfehlen sie dem Mandanten den Klageweg. Nachdem wir den gegnerischen Anwalt über die Rechtslage und den Zustand der Schuhe ausführlich informierten und sein Ansinnen abschlägig beschieden, war Funkstille in der Sache. Eines Tages erhielten wir Post vom Gericht.

Der Kunde und sein Rechtsvertreter beantragten erstmal Prozesskostenhilfe. Der Kunde hatte nicht mal die 400 Euro für seinen Anwalt und die Prozesskosten und klagte die Rücknahme seiner verschmutzten und fast einen Tag getragenen Treter auf Kosten des Steuerzahlers ein. Schuhe für 130 Euro im Internet bestellen und sich dann vor Gericht als „bedürftig“ darstellen. Wir fragen uns, warum sich eigentlich so viele Deutsche über ausländische Mitbürger aufregen, die hier Sozialleistungen beantragen. Die eigenen Landsleute sind da ebensowenig skrupellos. Und von irgendwem müssen die ausländischen Mitbürger ja gelernt haben, wie man soziale Sicherungssysteme schröpft. Der gegnerische Anwalt wiederum fertigte etliche Schriftsätze an das Gericht für ein Honorar, gemessen am Aufwand, auf Hartz4-Niveau. Schade für den eigenen Anwalt, der auf jeden inhaltslosen Schriftsatz der Kläger antworten muss. Damit sich das Gericht einen Eindruck von dem Zustand der Schuhe machen konnte, reichten wir das Paar Medicus als Beweis zu den Akten.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Der Kunde verlor sang- und klanglos und das Gericht teilte im Urteil auch seine Ansicht über den Zustand der Schuhe deutlich mit:

“da der Schuh über solche Gebrauchsspuren verfügt, die eine weitere Veräußerung für die Beklagte nutzlos erscheinen lassen bzw. hier der Wertersatz gen Null geht. Zwar hat die Beklagte den Schuh im Besitz, sie ist jedoch nicht in der Lage, diesen zu verwerten. Damit hat sie einen Wertverlust so hoch wie der Kaufpreis. Die Gebrauchsspuren sind so erheblich, dass ein Verkäufer von neuwertigen Schuhen diesen nicht mehr veräußern kann.”

Erstaunlich finden wir, mit welcher Frechheit uns der Kunde zwingen wollte, solche Schuhe zurück zu nehmen. Erstaunlich finden wir ebenfalls, dass sich ein Anwalt auch für eine solch aussichtslose Sache in das Zeug legt, um am Ende 5 Euro daran zu verdienen. Und sowohl Kunde als auch sein Anwalt auf Kosten des Steuerzahlers einen sinnbefreiten Prozess um die Rücknahme verschmutzter Schuhe mit deutlichen Gebrauchsspuren führen.

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11 Kommentare zu „Grenzenlos – die Dreistigkeit mancher Kunden“

  1. Habe es nie geglaubt wenn in der Presse stand: Manche bestellen sich ein Fernseher um Fußballweltmeisterschaft zu schauen und widerrufen den Kauf sofort nach dem Endspiel. Nach diesem Beitrag glaube ich die Sache mit dem Fernseher. Finde gut, dass ihr ab und zu mal aus dem Nähkästchen plaudert. 😉

  2. Einen Tag lang draußen tragen, verschmutzt und ramponiert zurück schicken und sich dann wundern, dass ih die nicht zurück nehmt? Und als Krönung auf juristischen Weg die Rücknahme von verdreckten Schuhe erzwingen wollen? Mit “Prozesskostenhilfe” von Steuern, die andere gezahlt haben? “Dreist” scheint hier die Höflichkeitsform zu sein. Der obige Kunde ist schlicht dumm! Wie gut, dass das Rechtssystem mal funktioniert hat.

  3. Ja die Unternehmen werden schnell verteufelt und der Kunde ist immer über jeden Zweifel erhaben. Sieht man ja am aktuellen Fall Ofarim/Westin.
    Da wurde auch das Hotel verunglimpft und in den Dreck gezogen. Nunmehr zeigt sich des wahre Gesicht des Ofarim. Hier sehe ich Parallelen. Klar es kann immer mal was schief laufen und ein Produkt nicht der Qualität entsprechen oder in der Kommunikation unterschiedliche Stile aufeinander prallen. Ich habe über 9 Jahre mittlerweile 8 Paar von Senmotic und musste ein Paar reklamieren und bei einem Paar die Größe tauschen. Immer nett und freundlich und immer ohne Beanstandung die Schuhe getauscht. Meine Schuhe waren allerdings auch in einem besseren Zustand als auf den Fotos hier. 😉 Ich finde es auch gut, dass ihr mal aus dem Nähkästchen plaudert und man mal erfährt, was Kunden so veranstalten und wie Kunden mit euch kommunizieren.

  4. Christine Krempin-Bäcker

    Ich bin fassungslos was sich manche Menschen erlauben! Gutes Urteil des Gerichts! Ich habe bereits 4 Paar Schuhe von Senmotic und habe sie, mit Strümpfen an, in meinem Wohnzimmer mit mehrmals hin- und Herlaufen getestet. Eigentlich genauso wie ich es in jedem Schuhgeschäft schon gemacht habe und andere Käufer auch machen. Ich merke doch auch zu Hause sofort ob Schuhe passsen oder nicht! Bei einem Paar hat mich mal der rechte Schuh (der Fuß ist minimal größer) hinten an der Ferse gedrückt, habe es erst beim 1. Spaziergang gemerkt. Ich habe es bei einem Schuhmacher “weich” klopfen lassen. Wurde mir sogar umsonst gemacht.

  5. Ja ich wundere mich auch über die schlechten Bewertungen im Netz. Habe nur gute Erfahrung mit den Schuhen und mit euch gemacht. Jetzt bin ich etwas schlauer bezüglich der Bewertungen. 😉

    1. Nun ja… es sind überwiegend die kognitiv Minderbegabten die negativ bewerten. Einerseits um ihren Frust loszuwerden. Andererseits um dem Unternehmen zu schaden. Dafür wird dann auch gelogen, falsch dargestellt und dazu erfunden. Leider bleibt den Verfassern der Bewertungen verschlossen, dass man schon an der Art der Diktion zu erkennen vermag, dass der Verfasser sehr schlicht im Gemüt ist. Ebenso unerkannt bleibt die Nutzlosigkeit seines Tuns. Wenn ein negativer Kommentar einem Unternehmen wirklich schaden würde, gäbe es keine Telekom (7700 Kommentare auf Trustpilot / 1,6 Sterne) und auch die DHL wäre schon insolvent (Trustpilot 27403 Kommentare / 2,2 Sterne). Auch ganz vorn dabei sind Versicherungskonzerne wie die AXA (Trustpilot 1018 Kommentare / 1,5 Sterne). Selbst Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt mit 365,9 Milliarden Jahresumsatz, muss ein sehr schlechtes Unternehmen mit sehr schlechten Produkten sein (Trustpilot 1306 Kommentare / 1,6 Sterne). Abschließend sei bemerkt, wir sind alle nur Menschen. Und da kann immer ein Fehler passieren. Wenn wir einen Fehler machen, korrigieren wir diesen und legen in der Regel als Bonus noch etwas aus Kulanz drauf. Leider sind wir immer doppelt Schuld. Für unsere eigenen Fehler und wie am obigen Beitrag zu sehen ist, sind wir auch für das Elend der Kunden verantwortlich. Und wehe wir übernehmen keine Verantwortung für uns völlig fremde Menschen, beugen das Knie und bitten ums Vergebung. Weil wir so schöne Schuhe wie oben nicht mehr zurück nehmen und wir so ein schlechtes Unternehmen sind. Und natürlich auch ich ein ganz schlechter Mensch bin. Was dann mit uns passiert, steht ja auch oben geschrieben. 😉 Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Mit vergnüglichen Grüßen von Frank W. Demann

  6. Ich bin wirklich entsetzt über so viel Dreistigkeit, wie in Ihrem Fall geschildert.
    Andererseits sorgt allein Ihre Art und Weise darüber zu schreiben, schon sehr für den ein oder anderen Lacher. Danke hierfür!
    Trotz allem stellt sich mir folgende Frage: Wie oft kommen Menschen mit dieser Dreistigkeit durch?
    Irgendwie, und wenn es nur ein von zehn Mal ist, müssen die doch damit durch kommen.
    Sonst würden die das doch nicht machen, oder?

  7. Andere Firmen sind weniger mutig als wir. Die nehmen solche Schuhe (Kleidung, Fernseher, Möbel) zurück. Haben Angst vor schlechten Bewertungen oder Kommentaren auf Facebook. Streiten sich auch nicht vor Gericht, weil die Firmen es aus unserer Sicht völlig falsch sehen. Wir haben uns noch nie vor Gericht gestritten. Wir treten für uns ein. Das macht den Unterschied. Wir gehen davon aus, dass Leute vor allem bei Giganten wie Amazon damit durchkommen. Aus unserer Erfahrung macht das jedoch nur einen ganz geringen Teil der Kunden aus. Vielleicht 1-2%.

  8. Ach, wie schön. Hier wird ja noch richtig geantwortet.
    Was Sie bezüglich der Giganten sagen, haben mir schon mehrere berichtet. Von wegen, es gibt Läden, da kannst du deinen fast aufgegessen Hamburger umtauschen, in den du dein eigenes Haar “untergebracht” hast.
    Ich finde das unmöglich. Die Geschäfte sind doch eigentlich Dienstleister. Nicht Diener.
    Und der Kunde ist eben Kunde. Nicht König. Viele scheinen das zu verwechseln. Wer kein König ist darf auch die Größe besitzen, ein Mindestbenehmen zu zeigen. Macht doch ein guter König auch. Hoffentlich.
    Meine Erfahrung ist auch, dass sich so die Allerwenigsten benehmen. Aber ich finde, die übertreiben es dafür richtig. =)

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